Geschichte

Im Jahre 1895 wurde die Freiwillige Feuerwehr Passering-Stammersdorf gegründet.

Gründungsmitglieder waren: Götzhaber Alois, Höfferer Gottfried, Kraßnig Thomas, Kaufmann Hans, Rattenberger Anselm, Lindenwirt Peter, Tengg Alois und Waldinger Ludwig.

Unter Kommandant Götzhaber wurde im Jahr 1896 mit dem Zeughausbau begonnen. Mit bescheidensten Mitteln hat man damals gegen die Elemente, Wasser und Feuer gekämpft.

Erst im Jahre 1922 konnte ein Zweispänner mit Handspritze für acht Mann angeschafft werden. Die Pferde für dieses Gespann stellten die Bauern des Dorfes, abwechselnd zur Verfügung. 1929 wurde die erste Motorspritze TSB48 und ein Anhänger angekauft. Das erste Auto, ein Lastauto Steyr 12, wurde im Jahre 1932 eingeweiht. Das Zeughaus musste zur Unterbringung des Fahrzeuges 1933 ausgebaut werden.

Anlässlich der Einweihungsfeierlichkeiten wurde der Bezirksfeuerwehrverbandstag in Passering abgehalten.

Eine schöne Auszeichnung für eine kleine, bescheidene Feuerwehr.
Die erste Sirene wurde auch im selben Jahr angekauft.

Bezirksfeuerwehrtag

Der zweite Weltkrieg hat auch in unserer Wehrgemeinschaft tiefe Spuren hinterlassen, viele Kameraden mussten ihr Leben lassen und waren nur durch den Einsatz Jugendlicher zu kompensieren. Während der Kriegsjahre wurde auch der Doppelname unserer Wehr abgeschafft.

Von der Feuerwehr Friesach wurde 1954 ein Lastauto der Marke Tatra erworben und später 1959 das erste Löschfahrzeug FK1000 in gebrauchtem Zustand gekauft.

1963 wurde die zweite Tragkraftspritze des Typs TSRVW, Viertaktmotor mit zwei Stufen und einer Leistung von 750 Liter pro Minute angeschafft.

Die ersten beiden Funkgeräte wurden unserer Wehr im Jahr 1976 zur Verfügung gestellt.

Durch den Umbau des alten Kinos wurde im Jahr 1977 mit tatkräftiger Mitarbeit unserer Feuerwehrleute das heutige Rüsthaus geschaffen.

Das KLFA Pinzgauer und eine Schlammpumpe bekamen wir im Jahr 1978.

Aus Mitteln der Kameradschaftskasse konnte 1982 das MTF Ford angekauft werden.

Mit der Zunahme der Aufgaben die an die Feuerwehren gestellt wurden, war es notwendig, 1987 eine komplette Atemschutzausrüstung mit drei Geräten zu besorgen.

Um auch nachts völlig einsatzfähig zu sein, wurde 1989 ein Notstromaggregat und im selben Jahr auch eine TS Fox BMW eingestellt. Eine Tauchpumpe mit einem Leistungsvermögen von 480l wurde ebenfalls angeschafft wie 1992 ein Öl und Wasser-Restlossauger.

Durch den Bevölkerungszuwachs und die bauliche Entwicklung in unserer Ortschaft wurden die Aufgaben unserer Wehr entscheidend erweitert. 1995 wurde ein LF Mercedes 714D in Dienst gestellt, und in den darauf folgenden Jahren noch vier weitere Funkgeräte, acht Personenrufempfänger und noch drei Atemschutzgeräte zur Erhöhung unserer Einsatzstärke angeschafft.

Wegen Raummangels wurde in den Jahren 2002 und 2003 von den Kameraden der alte Dachboden des Rüsthauses in einen Schulungsraum, Büro, Lager und Werkstätte umgebaut.

In den nun schon bald 110 Jahren ihres Bestandes, hatte die Wehr einige schwere Fabriksbrände in Passering und Pölling, der Burgbrand auf Hochosterwitz 1933 und viele Wirtschaftsgebäudebrände zu bewältigen. Auch bei den Hochwasserkatastrophen im Jahre 1965 konnte Schlimmstes verhindert werden.

260 Männer haben in diesen 110 Jahren freiwillig den Feuerwehrdienst geleistet. Neun Kommandanten und 13 Stellvertreter sind unserer Gemeinschaft in diesem Zeitraum vorgestanden.

altkommandanten

Tag der offenen Tür am 21.08.2005

Es war uns ein Anliegen der Bevölkerung unsere Renovierungsarbeiten von gezählten 7.600 Stunden der letzten 3 Jahre zu präsentieren. Es konnte ein Schulungsraum mit Platz für notwendige Nachbesprechungen nach Einsätzen speziell in der Nacht, ein Lager mit Werkstätte sowie der Mannschaftsraum, Fahrzeughalle mit neuem Tor geschaffen werden.

Der Beginn wurde mit einer Messe im Gemeinschaftshaus durchgeführt.

Mit einem Rundgang im Rüsthaus, der Defibrillatorvorführung durch das Rote Kreuz und der Präsentation einiger Einsatzbilder aus den vergangenen 110 Jahren ausgearbeitet durch FM Jürgen Böhmer konnte der Tag sehr interessant gestaltet werden.

Im Gedenken

Hauptlöschmeister Heinz Putz seit 1969 Kamerad der Freiwilligen Feuerwehr Passering wurde durch einen tragischen Unfall am 25.11.2005 aus unserer Mitte gerissen.

Er war und bleibt für uns immer als Gruppenkommandant ein Vorbild der Kameradschaft, an Einsatzbereitschaft und Dienst am Nächsten.

Wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.

Einsatzboot

Durch die verstärkte Anhäufung von Technischen Einsätzen (3 Suchaktionen, Ölwehreinsätze Fahrzeugbergung) im Gurkbereich im Jahre 2005 wurde unser Ansuchen um Anschaffung eines Einsatzbootes, nicht zuletzt durch die Unterstützung von unserem Bezirksfeuerwehrkommandanten Ing. Egon Kaiser und unserem Abschnittsfeuerwehrkommandanten Waldemar Eicher, seitens des Landesfeuerwehrverbandes genehmigt.

Bisher waren solche Einsätze nur durch die Zuhilfenahme von Privatbooten zu bewältigen, wobei die versicherungstechnischen Aspekte für die Feuerwehrmänner nicht geklärt sind (kein Versicherungsschutz). Somit ist diese Anschaffung, auch wenn sie nicht permanent in Gebrauch ist, für die Sicherheit unserer Kameraden und die Schlagkraft unserer Wehr eine absolute Notwendigkeit.

Einsatzboot

Die Anschaffung und Finanzierung eines Schlauchbootes mit speziell verstärktem Boden in der Höhe von € 2.500,– konnte fast zur Hälfte durch die Spende eines Bankinstitutes finanziert werden. Die erste Probefahrt und Taufe konnte am 01.04.2006 durchgeführt werden.

KAT-Hänger

Für den Transport des Einsatzbootes mit Außenbordmotor wurde außerdem ein KAT-Anhänger am 05.08.2006 angeschafft und vom Kärntner Landesfeuerwehrverband in den Einsatzplan aufgenommen. Zur Ausrüstung des KAT-Anhängers gehören Ölsperren für Ölwehreinsätze, Bindemittel für Verkehrsunfälle, Öl-Wasser-Restlossauger, Schlammpumpe, Notstromaggregat, Planen für Unwettereinsätze, Schanzwerkzeuge und dergleichen.

Die Finanzierung in der Höhe von € 8.200,– wurde großteils aus der Kameradschaftskasse, dank der immer großzügigen Spenden von der Bevölkerung und durch Unterstützung der Gemeinde Kappel am Krappfeld bewerkstelligt. Mit Einsatzboot und KAT – Anhänger können wir in Not und Katastrophenfällen effizienter und schneller vor Ort Hilfe leisten.

Kat-Hänger

Ehrungen

Jänner 2007 – Wir gratulierten zu 60 Jahre Feuerwehrdienst:

Ehrenkommandant OBI Helmuth Böhmer ausgezeichnet mit:

1972 Ehrenzeichen für 25-jährige Tätigkeit
1984 Ehrenzeichen am Band in Bronze des KLFV
1987 Ehrenzeichen für 40-jährige Tätigkeit
1997 Ehrenzeichen für 50-jährige Tätigkeit
1998 Ehrenring der Gemeinde Kappel am Krappfeld

Helmuth Böhmer ist am 01.01.1947 der Freiwilligen Feuerwehr Passering beigetreten, war von 1962 bis 1985 Ortsfeuerwehrkommandant – Stellvertreter und von 1985 bis 1997 Ortsfeuerwehrkommandant sowie Gemeindekommandant – Stellvertreter.

In all den 60 Jahren war und ist OBI Böhmer durch seinen immerwährenden Einsatz ein Vorbild für Jung und Alt in unserer Feuerwehr. Noch heute kontrolliert er täglich das Rüsthaus, Einsatzfahrzeuge und Geräte, damit sie im Ernstfall einsatzbereit sind.

Aufnahme in den Alarmplan des Wasserdienstes

Bei der Wasserdienstsitzung in Lölling am 17.01.2007 wurde die Feuerwehr Passering für die Alarmstufe 1 des Wasserdienstes im Bezirk eingetragen. Dies bedeutet dass unser Einsatzboot nicht nur für die 12,5 km Gurkfluss in der Gemeinde herangezogen wird, sondern im Notfall für den gesamten Bezirk St. Veit alarmiert wird.

Rüsthauszubau

Um den gesetzlichen Standards und den Einsatzanforderungen Folge zu leisten mussten wir das Rüsthaus ausbauen. Es wurde die Fahrzeughalle erweitert, eine Dusche, zwei WC, eine Schmutzschleuse und weitere Einrichtungen eingebaut. Der Umbau ist für die Zukunft und unsere Jugend damit der Schutz und die Hilfe für die Bevölkerung auf Jahre gesichert sind.

Danke für die Unterstützung der Gemeinde Kappel am Krappfeld und den Arbeitseinsatz aller Kameraden.

Vom Spatenstich am 16.05.2007 mit Herrn Bürgermeister Karl Steinberger konnte in nur 3 Wochen das Projekt vom Papier bis zum Richtfest umgesetzt werden. Egal ob Maurerarbeiten, Fliesen legen, Malereien, Installationen usw. alles wurde zu über 90 % von den Kameraden selbst erledigt.

Der Umbau konnte bis dato bei 115 Arbeitseinsätzen mit 420 Kameraden und 1.705 Stunden so gut wie abgeschlossen werden. Als Abschluss wurde der Vorplatz mit Beginn am 09.04.2008 von der Gemeinde Kappel am Krappfeld wunderschön neu gestaltet.

Rüsthaus mit Zubau

Heute können wir mit 34 Aktiven aus 39 Mitgliedern, darunter 15 Fahrer auf zwei Einsatzfahrzeugen sowie 15 Atemschutzträger auf 6 Atemschutzgeräten, stets in kurzer Zeit im Einsatz stehen.

In unser Einsatzgebiet fallen bei einer Gemeindegröße von 49,68 Quadratkilometer Teile der ÖBB-Südbahnstrecke, die Krappfelder-Landesstraße, der Gurkfluss, 1911 Hektar Wald und 36 kleine Ortschaften.

Einsatzgebiet

Heute wo die Technischen Einsätze mit bis zu 80 Prozent überwiegen, wird die Ausbildung zusätzlich zum Standard darauf spezifisch ausgelegt.Übungen mit speziellen Geräten wie Bergetragen für Waagrecht- und Senkrechtbergungen von Verletzten, Bergebrettern, Erste Kurse inklusive Defibrillator, Abseilgeräte, Sicherungen und Ähnliches lassen uns für die Zukunft immer gerüstet sein.

Stand 2008 verfasst von OBI Ing. Alfred Becker